Zuckerkuchen – handgemacht und regional!

Na, noch auf der Suche nach zuckersüßem Hochzeitsgebäck für die Schleckermäuler unter Euren Gästen? Aber regional soll die ganze Sache sein – und bitteschön auch mit viel Liebe gemacht! Na dann aufgepasst: hier stell‘ ich Euch eine waschechte Allgäuer Powerfrau vor, die nicht nur auf regionale Produkte setzt, sondern auch auf echte Handwerkskunst.

Stefanie Perkmann betreibt seit ca. einem Jahr ihr wunderhübsches Café Zuckerkuchen in der Füssener Altstadt (Spitalgasse 16a). Aber backen tut sie schon viiieeel, viiiiiieeel länger. Ansehen tut man ihr die jahrelange Erfahrung allerdings nicht. Muss wohl daran liegen, dass die Freude am Job jung hält! Und Freude, die hat sie! Das konnte ich an ihren leuchtenden Augen selbst sehen, als sie mir von Torten, Baisers, Pralinen und Co. erzählt hat. Aber überzeugt Euch selbst…

selbstgemachte Pralinen direkt aus Stefanies Backstube…

Wie kamst Du dazu, hier in Füssen ein Café zu eröffnen?

Stefanie: Zuckerkuchen ist ein lange gehegter Traum von mir, den ich mir hier in Füssen nun vor gut einem Jahr endlich verwirklicht habe. An sich backe ich ja schon, seit ich 15 Jahre alt war. Mein Hobby habe ich dann mit einer Bäcker- und anschließend einer Konditorlehre auch zum Beruf gemacht. Nach einer Familienpause und anschließend ein paar Jahren als Angestellte in einem Kaffee-Fachgeschäft habe ich nur noch mehr gemerkt: Das ist deine Leidenschaft! Auf die Gesellin habe ich also noch die Meisterin draufgesattelt und bald danach hier mein eigenes Café eröffnet. Und wieso in Füssen? Naja, ich bin Allgäuerin und mit meiner Familie auch hier ansässig.“

Nach einer Berufs-Pause sofort mit der Meisterpfügung wieder einzusteigen, das klingt anstrengend…

Stefanie: „Das war es auch! Zumal ich nicht nur einen sehr arbeitsintensiven Meisterkurs absolvieren musste, sondern die Hälfte dessen auch noch in Berlin stattfand. So sehr ich mein Handwerk auch liebe und diesen Schritt nicht bereue: das war wirklich schwierig für mich. Das Schlimmste war nämlich die räumliche Distanz zu meiner Familie. Da blutet einem einfach das Mutterherz, wenn man mit den eigenen Kindern zwei Monate nur über’s Telefon kommunizieren kann – auch, wenn Papa zu Hause und mein Nachwuchs schon längst eingeschult war.“

So gemütlich ist’s in Stefanies Café – läd doch zur Verkostung ein, oder?

Hat Berlin denn trendmäßig Eindruck auf Dich gemacht?

Stefanie: „Ja, schon. Da gab es einfach viele tolle Lehrer, aber auch andere Meisterkurs-Teilnehmer, von denen man viel lernen konnte. Man hat tolle neue Eindrücke bekommen. Allerdings muss ich sagen, dass auch Berlin meine Allgäuer Wurzeln nicht kappen konnte. Regionale Produkte wie Holunder-Sirup und Haselnuss-Schnaps hab‘ ich für die Verwendung im Kurs sogar eigens bis dort hinauf transportiert.“

Achtest Du denn sehr darauf, Produkte von hier zu verwenden?

Stefanie: „Oh ja! Das ist ein ganz wichtiger Bestandteil meiner Philosophie. Ich backe z.B. nur mit Dinkelmehl aus der Tannenmühle in Sigratsbold, verwende Obst vom Wochenmarkt (aus regionalem Anbau) und aus dem eigenen Garten sowie Allgäuer Milch und Eier. Meinen Kaffee beziehe ich von einer kleinen Rösterei ganz in der Nähe. Ich war sogar mal bei einem Obstbauern zu Besuch und habe dort mit eigenen Augen gesehen, wie viel Mühe und Arbeit in wirklich guten landwirtschaftlichen Erzeugnissen steckt. Ich kaufe also bewusst von hier, weil ich die regionalen Erzeuger unterstützen möchte und gerne in Frische investiere. Man muss dann zwar damit leben, dass es im Dezember keinen Erdbeer- oder Rhabarberkuchen gibt, aber das nehme ich für Qualität gern in Kauf!“

Wie hat das Café Zuckerkuchen seinen Namen erhalten?

Stefanie: „Wie Du vielleicht schon bemerkt hast, bin ich ein Familienmensch. Den Namen Zuckerkuchen hat mein Café auch genau deshalb erhalten, denn den gibt es wirklich. Zuckerkuchen ist ganz einfach der Lieblingskuchen meiner Familie“.

(Laut Stefanies netter Mitarbeiterin, die ganz offensichtlich große Stücke auf ihre Chefin hält, bekommt sie übrigens auch viel von ihren Lieben zurück! Als „Frau Zuckerkuchen“ nämlich mal schnell in der Backstube verschwand, hat diese mir gesagt, wie sehr sie den Familienzusammenhalt bewundere: was auch immer im Laden anstünde, es zögen immer alle an einem Strang… Beneidenswert!)

Abseits der Füssener Touristenströme: Zeit für Kunden – Chefin Stefanie setzt sich auch mal höchstpersönlich mit auf einen Kaffee raus…

Kann man bei Dir eigentlich auch Hochzeitstorten bestellen?

Stefanie: „Ja natürlich kann man das! Die sind sogar mit ein Grund, weshalb ich nach einigen Jahren in der Rezeptentwicklung – ich habe ja auch an Backbüchern und -Zeitschriften mitgearbeitet – unbedingt wieder selbst Hand anlegen wollte. Ein Auge für’s Detail und kunstvolle Verzierungen gehören schließlich zum Handwerk – und wo könnte man sein Können besser zeigen, als an einer Hochzeitstorte?

Handwerkskunst und Know-How: Stefanie verwendet nur essbare Blumen für ihre Torten.

Irgendwann hat es mir einfach nicht mehr gereicht, nur die Familie bei Festen und Feiern in den Genuss meiner Torten kommen zu lassen. Das können bei mir jetzt auch Brautpaare. Wer eine möchte, ruft am besten an oder kommt noch lieber gleich bei mir im Café vorbei. Mit den Paaren von Angesicht zu Angesicht über ihre Vorlieben zu sprechen und dann eine ganz einzigartige Hochzeitstorte für sie zu kreieren, liegt mir nämlich sehr am Herzen. Außerdem kann man bei einem Termin hier im Laden auch gleich probieren…“

Zwei, die sich verstehen: Chefin Stefanie Perkmann (links) mit ihrer Mitarbeiterin

 

Na dann, liebe Brautpaare, ich würd‘ mal sagen „Yummie“!!! Dass Stefanies Leckereien schmecken, davon hab‘ ich mich beim Besuch in ihrem Café Zuckerkuchen selbst überzeugen können. Es mal mit Eurem/Eurer Liebsten auszuprobieren, kann ich also nur empfehlen. Falls Ihr jemanden kennt, der noch einen Geheimtipp in Sachen Hochzeitstorte braucht – den Artikel einfach mit den Buttons hier unten teilen! Guten Appetit!

 

Photo Credits: Angelina Witherspoon-Nocker, Stefanie Perkmann