Ihr Lieben, mit der (zeitweiligen) Beendigung meiner Elternzeit – und dem Beginn von Mr. Gypsy’s – melde ich mich wieder zurück aus der Blogpause. Ich starte gleich mal eine kleine Reihe – und zwar zu Gary Chapman’s „5 Sprachen der Liebe“, damit Ihr Turteltäubchen da draußen beziehungsmäßig im Flow bleibt und keinen Dolmetscher braucht. Dafür teile ich sogar mal wieder etwas ganz Persönliches mit Euch. Also, Liebessprache Nr. 1: Was Geschenke mit der Liebe zu tun haben. Einfach reinlesen und rausfinden…
In einem Atemzug von Liebe und materiellen Dingen zu sprechen, ist ja besonders hierzulande schwer verpönt. Immerhin sind wir ja keine „ komplett konsumgesteuerten Amis“ oder Asiaten, die sogar Feiertage erfinden, um noch mehr Geld ausgeben zu können.
Aaaaaaber: Erstens bin ich immerhin zur Hälfte Ami, also darf ich hier auch mal ins andere Horn blasen. Und zweitens kosten die tollsten Gaben meistens gar nicht viel bis gar kein Geld! Also leitet Euren schenkfaulen besseren (bzw. schlechteren) Hälften diesen Artikel ruhig weiter, wenn Ihr Euch in Zukunft nicht mehr durch die Blume, zwischen den Zeilen oder ganz gerade raus als „geschenkegeile Zicken“ bezeichnen lassen wollt, weil Ihr an Jubiläen, Hochzeits-, Geburts- oder Muttertagen traurig seid, dass besagte(r) Partner(in) die Gelegenheit nicht gebührend gewürdigt hat.
Besondere Anlässe erfordern besondere Maßnahmen…
Dass ich diese Artikelreihe ausgerechnet mit dieser Liebessprache starte, hat einerseits ganz persönliche Gründe. Wie fleißige Blog-VerfolgerInnen vielleicht mitbekommen haben, durfte ich vor nicht allzu langer Zeit Mama werden. Und es ist tatsächlich, wie alle sagen: ein ganz besonders einschneidendes Erlebnis! Zuerst quält man sich durch eine laaaaaange, anstrengende Zeit. Eine Art Folter, die man im Volksmund auch verharmlosend Schwangerschaft nennt. Dafür wird man dann mit einem kleinen, niedlichen, witzigen neuen Mitbewohner belohnt. Das ist verdammt nochmal was Besonderes!
Zwei Tage nach dem „großen Happening“ ereignete sich bei uns folgendes Szenario: Es war Valentinstag. Den boykottiert Mr. Gypsy seit mittlerweile 10 Jahren aufs Konsequenteste – weil er den Mist mit dem Geschenkewahnsinn gar nicht einsieht. Deshalb hatte ich ihn im Vorfeld natürlich fleißig und in gar nicht blumigen Umschreibungen darauf hingewiesen, dass ich in diesem speziellen Fall (gerade die Hälfte seines Genmaterials unter Schmerzen reproduziert!) doch wirklich gern einmal buntes Pflanzenwerk bekäme. Natürlich ging ich wieder mal leer aus.
Geschenkelust und -Frust
Vielleicht lag’s daran, dass ich als Wöchnerin noch unter Hormoneinfluss stand. Möglicherweise war auch die Tatsache, dass ich in meinem wunderbaren Job immer die verliebtesten Paare durch eine der glücklichsten Phasen ihres Lebens begleite, daran schuld: Ich war enttäuscht. Ich heulte. Und natürlich kam ich mir dabei doof und kindisch vor.
Erst Monate später, als der Muttertag – mein erster und damit wieder ganz besonders für mich! – um die Ecke kam und ich mich mit anderen Neu-Mamas austauschte, wurde mir klar, dass ich mit meinem Liebesgaben-Frust gar nicht so alleine bin. Wer bedacht wurde (und das gar nicht immer materiell), freute sich. Die Vergessenen waren enttäuscht, traurig und zum Teil sogar verletzt.
Gelegenheit macht Liebe…
Klar stehen Größe oder Vorhandensein von Geschenken nicht in direkter Proportionalität zur Größe der Liebe. Trotzdem schadet hin und wieder eine Aufmerksamkeit, ganz egal in welcher Form, nicht, wenn man Partner oder Partnerin ein wohliges Gefühl vermitteln möchte.
Jetzt werden natürlich wieder viele unter Euch sagen: „Aber ICH brauch das nicht! Wahre Liebe muss man nicht mit Geschenken besiegeln. Überhaupt ist das alles unnötig und verschwendete Zeit / rausgeschmissenes Geld.“Aber lässt es Euch wirklich kalt, wenn Ihr – auch mal ganz unerwartet – die ein oder andere kleine Liebesgabe bekommt? Wenn Ihr besonders bekocht oder verwöhnt werdet?
Ok – die Glücklichen unter Euch, für die das schon zur Regel geworden ist, weil das wöchentlich jemand für sie tut: Glücklich sein, Klappe halten und schnell weiter klicken! Für alle anderen wurden JUBILÄEN UND FEIERTAGE erfunden! Ehrlich jetzt – diese Tage sind für alle unter uns da, deren Zuneigung hin und wieder im Alltag untergeht. Ertappt sich grade wer dabei, dass seine glühende Leidenschaft zum Partner im Realitäts-Mief des normalen Lebens zu einem mickrigen Fünkchen zusammengeschrumpft ist? Yep – dann sind diese Tage Eure Chance, auch mal wieder den ganz großen (Romantik-) Auftritt hinzulegen!
Das kleine Liebesgaben-Einmaleins
Aber wie geht das? Wie mache ich meiner anderen Hälfte immer wieder richtig schöne Geschenke? Das ist gar nicht so schwierig. Was sie braucht bzw. glücklich macht, wisst ihr doch bestimmt, oder? Das kann bei viel Geforderten Zeit zum Entspannen sein. Für Abenteurer ist es „Action“, für Romantiker eine liebevolle Geste, bei Selbstzweiflern bestimmt ein kleiner Ego-Boost. Wer also die großen und kleinen Bedürfnisse des/der Geliebten kennt, hat schon mal die halbe Miete!
Und wie bedient man sie nun, all diese Bedürfnisse? Hier gilt auf jeden Fall: Unkreatives ist besser als nix! Habt Ihr sich schon mal jemanden drüber beschweren gehört, dass es von der anderen Hälfte ’nur‘ einen Massage-Gutschein, einen Ausflug ins Lieblings-Restaurant, Pralinen oder Blumen gab? Also ich nicht! Entsprechend gilt: Einfach rausfinden, was den Partner erfreut und ihn damit beglücken! Andersrum heißt das natürlich, auch mal den Mund aufzukriegen. Gedanken Lesen können meines Wissens nach noch die wenigsten Menschen. Nicht mal die romantisch Begabtesten!
Das geht immer:
Egal zu welchem Anlass – eine ganz spezielle Liebesgabe kommt immer gut an: liebe Worte! Den weniger verbal begabten unter Euch rollt’s bei dieser Aussage vermutlich die Fußnägel hoch, aber denkt nochmal drüber nach…
Es gibt schließlich nichts, das günstiger zu haben und mit weniger Aufwand verbunden ist. Und ich verspreche Euch, dass solange das Gesagte, im besten Falle Niedergeschriebene positiv ist und von Herzen kommt, könnt Ihr damit gar nicht falsch liegen.
Ob nun bei der Hochzeit selbst in Form eines persönlichen Gelöbnisses oder einer kleinen Herzensbotschaft, die noch während des ‚Getting Ready‘ gelesen werden kann, zum Hochzeitstag (oder whatevaaaaa!): Liebesbriefe sind vielleicht altmodisch, aber nicht umsonst der absolute Klassiker, wenn’s um Geschenke für die Liebsten geht. Dabei zählen weder Schönschrift noch Wortmenge, sondern die Geste und der gute Wille.
Ein Plädoyer für mehr Liebe im Leben
Na und hier gibt’s dann noch einen ganz persönlichen Einblick, wie’s aussehen kann, wenn man für seine Bedürfnisse einsteht und dem Partner einen kleiiiiinen (,nassen) Hinweis gibt, was man gerne hätte:
Wer von Euch nun auch findet, dass wir mehr Liebe (und Liebesgaben) im Leben brauchen, darf diesen Artikel natürlich gern teilen. Und immer dran denken: Geben ist schöner als Nehmen! Also geht mit gutem Beispiel voran…
Photo Credits: Hannah Leigh Photo, Gloria Schwanhäuser, NotOnTheHighStreet, Kevin Biberbach, Mirage and Light Photography, Meine Wenigkeit