Ja klar, niemand von Euch heiratet wegen der Hochzeitsdeko! Natürlich ist die nur ein hübsches Randphänomen, wenn zwei sich lieben, Ja zueinander sagen und das feiern wollen. Aber mal ganz ehrlich: schon ziemlich bald nach der Verlobung stöbern die meisten Bräute doch auf Pinterest, Instagram und Hochzeitsblogs nach Deko-Inspirationen, oder? (Wer fühlt sich hier ertappt?)
Umso stolzer bin ich, verkünden zu dürfen, dass es eine der Inspirationen, die ich für Euch schon letztes Jahr zusammengestellt habe, auf einen solchen hübschen Hochzeitsblog geschafft hat. The-Little-Wedding-Corner fand, worüber mein Team und ich uns auch schon einig waren: Wir hatten ’nen Trendriecher! Also, kommt mit auf eine kleine optische Reise und schwelgt ein bisschen mit mir in Hochzeitsvorfreude, Boho-Chic und moderner Eleganz…
Dekotrends? Sind Hochzeiten nicht zeitlos?
Natürlich hat sich über die Jahre wenig am Eheversprechen oder dem Ablauf einer (klassischen) Hochzeit geändert. Wer aber denkt, dass sich auch sonst nicht viel getan hätte, ist auf dem falschen Dampfer. Hochzeiten unterliegen seit jeher – wie alles andere auch – der Mode. Die Kleider bleiben zwar hauptsächlich weiß, aber die Schnitte ändern sich. Es mag noch immer Einladungskarten geben, aber das Design sieht heute anders aus. Und sicherlich setzt man sich meist noch zum gemeinsamen Essen an eine oder mehrere schön eingedeckte Tafeln, aber sogar die Sektgläser sind nicht davor gefeit, in ein neues Gewand gesteckt zu werden.
Die Zeremonie
Wer kirchlich oder in einem Rathaussaal heiratet, hat optisch natürlich nicht viele Gestaltungsmöglichkeiten bei der Trauzeremonie. Das muss nicht immer schlecht sein, denn Hochzeitsdeko ist aufwendig und nicht selten auch teuer. Wer es aber liebt, alles im Leben ganz nach seinem Gusto zu gestalten, der wird vermutlich auch bei der eigenen Hochzeit nicht Halt machen. Besonders Hochzeiten im Boho-Stil, bei denen alles ein wenig lässiger gehandhabt wird, eignen sich dazu hervorragend! Da darf eine freie Trauung durchaus auch im Freien stattfinden – und das bringt viele tolle Gestaltungsmöglichkeiten mit sich! Für diese nicht ganz echte Hochzeit (hier haben wir einen Styled Shoot zur Inspiration für Euch inszeniert) habe ich einen knallbunten Wedding-Backdrop kreiert. Der besteht aus weiß lackierten Rundhölzern, alten Häkelborten und Saumbändern von der Auflösung eines Handarbeitsladens. So werden also in Form von Spitze der Boho-Stil und mit leuchtenden Farben Modernes vereint (und das budgetschonend!).
Kulinarisches
Üppig mit pappsüßem Fondant überzogene, mehrstöckige Hochzeitstorten sind von gestern. Gerade bei einer Sommerhochzeit darf’s gern etwas leichter sein. Da eignet sich perfekt ein sogenannter Naked Cake, der ganz ohne den klebrigen Zuckerüberzug auskommt, den die meisten Gäste ohnehin vom Kuchen kratzen. Oder hübsch mit Spitzenmanschette verzierte Cupcakes, die so nicht nur wunderbar zum Boho-Thema passen, sondern mit frischen Beeren statt Zuckerstreuseln auch noch Natur auf den Tisch zaubern! Und die bei den aktuellen Vintage-Hochzeiten so sehr geliebte Candy-Bar? Wieso darf’s nicht mal frisches Obst sein, das sich auch wunderbar als schönes Dekorationselement eignet (bis es aufgefuttert wird)? Marshmallows und Bonbons kann man getrost an die Kids verschenken, aber mein süßer Zahn zumindest ist deutlich geschrumpft, seit ich über 12 bin…
Hochzeitsdeko auf dem Tisch
Bei vom Boho- bzw. Vintage-Stil inspirierter Hochzeitsdeko kennt man sie ja, die Bilder, auf denen alles aussieht, als wäre es direkt aus dem Puderdöschen entsprungen. Alles ist in Pastellfarben gehalten und mit 1.000 Schnörkeln verziert. Und wir lieben sie ja, die filigranen Arabesken und floralen Muster, die Spitze und die zarten Töne, aber zu viel Süß macht nicht nur beim Kuchen Karies, oder? Also haben wir uns gedacht, wir brechen das Ganze mal mit viel klarem Glas statt Vintage-Porzellan, verschiedenen Metallic-Tönen, geometrischen Formen, klaren Kanten und knalligen Beerenfarben.
Floristik (DIY-Tipp)
Auch bei der Blumenpracht wird’s lässiger. Bouquets, ob für die Braut oder den Tisch, werden nicht mehr zu strengen Kugeln gebunden, sondern locker arrangiert. Statt Rosen in einer oder zwei Farbtönen dürfen’s jetzt auch mal Wiesenblumen in allen Nuancen des Regenbogens sein. Besonders beliebt sind jetzt auch Olivengrün (wie hier) und Eukalyptus als Bindegrün. Noch besser kommen die zarten Blüten zur Geltung, wenn man sie kontrastreich in Gefäßen arrangiert, die im wahrsten Sinne des Wortes klar Kante zeigen. Was ich hier genutzt habe sind keine teuren Vasen. Hier ist das Stichwort „Upcycling“, denn es handelt sich tatsächlich um alte Marmeladengläser und Limo-Flaschen mit einem neuen Anstrich: simple Sprühfarbe, in jedem Baumarkt zu haben. Zum Selbermachen braucht ihr nur die Gläser, Kreppband und ein paar Zeitungen als Unterlage. (Bitte möglichst draußen werkeln!)
Brautmode – Modern Meets Romance
Auch beim Brautkleid kann man – man glaubt es kaum – moderne mit Vintage-Elementen verbinden. Das hier gezeigte Kleid von Rue-De-Seine vereint nicht nur florale Spitze mit geradlinigen, geometrischen Formen. Auch beim Schnitt gibt es einen wunderhübschen Kompromiss zwischen der eleganten und zeitlosen (trägerlosen) A-Linie und einem Herzausschnitt mit romantisch drapierten Rüschen.
Damit das Braut-Outfit nicht überladen wirkt, gibt’s statt Blumenkranz zum schon üppig geblümten Kleid schlichten Kopfschmuck: ein filigranes Goldkettchen mit Achat-Anhänger. Und wer sagt eigentlich, verschiedene Metalle darf man nicht kombinieren? Die junge Gold- und Silberschmiedin Jennifer Lingg sieht das ganz anders und beweist mit zeitlos eleganten Schmuckstücken mit modernem Twist das Gegenteil!
Na und der Bräutigam? Lieben wir sie nicht mit Hosenträgern und Fliege, unsere Jungs? Dass es nicht immer tristes Schwarz und ein schweres Jackett sein muss, zeigt unser Model hier ganz nebenbei.
Eure Meinung ist gefragt!
Natürlich wäre eine gute Trend-Spürnase nichts ohne 1-A-Helfer! Also verratet mir doch, liebe Bald-Bräute und Bräutigame und solche, die’s noch werden wollen, wie Ihr Eure Hochzeiten optisch gestalten wollt! Lasst Ihr Euch vom Trend beeinflussen oder wollt Ihr Euer ganz eigenes Ding machen? Und wie soll das aussehen?
Euch gefällt dieser Artikel gefällt und Ihr glaubt, ein befreundetes Brautpaar (oder wer auch immer!) könnte davon profitieren? Dann zögert nicht, ihn mit einem der Buttons hier unten zu teilen! Gypsygal Weddings könnt ihr übrigens auch bei Facebook, Instagram und Pinterest folgen – nix wie ran an die Touch-Screens!
Photo Credits: Sabrina Schindzielorz
Ein fettes DANKESCHÖN für die Unterstützung bei diesem Styled Shoot auch an: „La Dolce V“ aus Kempten für die wunderhübschen Cupcakes und den Naked Cake; Jennifer Lingg Schmuck für die funkelnden Leihgaben; SiebenRosen aus Kempten für die umwerfenden Blumenarrangements; dem Hey Love Bridal Concept Store aus München für den Verleih des grandiosen Rue De Seine-Kleids; der wunderbaren Heike Straub von Bella-Presenza für Haare und Make-Up; Little Pink Butterfly für die zauberhafte Papeterie und den Cake-Topper und last but not least natürlich unseren Models Lisa, Christian und Felix!