Elopement, Durchbrennen, Heiraten nur zu zweit – das ist bei den steigenden Erwartungen an Hochzeiten und den entsprechenden Preisen für immer mehr Paare eine tolle (und spannende!) Alternative. Durchgebrannt wurde ja schon immer. Einfach fix zu zweit auf’s Standesamt, sich das Jawort gegeben und fertig war die Laube. Hinterher hat man dann nonchalant Freunde und Verwandte über den neuen Familienstatus aufgeklärt. Eine große Sache hat man nicht draus gemacht.
Heiraten zu zweit – aber richtig!
Heute ist das ein wenig anders. Nur, weil man keine Gäste hat, heißt das nicht, dass die eigene Hochzeit kein großes Ereignis sein kann. Nicht alle Paare, die durchbrennen, halten ein festliches Ambiente an ihrem großen Tag für überflüssig. Natürlich könnte man die Frage stellen, ob ein teures Kleid, schöne Dekoration oder ein professioneller Fotograf nötig sind, wenn es keine große Feier gibt. Genauso könnte man aber auch argumentieren, wieso man das alles „braucht“, wenn es andere sehen können?
Wer soll denn das Kleid bewundern bzw. sich darin wohl fühlen? Doch am ehesten Bräutigam und Braut! Investiert man Zeit und Geld in schöne Dekoration nur dann, wenn sie auch zum Angeben vor anderen gut ist? Und wieso sollte man die wichtigsten Momente des Hochzeitstags nicht auch dann in top Qualität festhalten lassen, wenn man nur zu zweit ist. Immerhin werden die Fotos hinterher so nur noch mehr Leute interessieren! Wer nicht dabei war, will erst recht ein bisschen teilhaben auf diese Weise.
Selbst Durchbrennen will geplant sein
Wer sich’s auch bei seinem Elopement so richtig schön machen will, muss allerdings auch entsprechend planen. Sicherlich ist der Aufwand dafür nicht ganz so groß wie für eine große Hochzeit, aber dennoch nicht zu verkennen. Zwar müssen keine Einladungskarten geschrieben und verschickt oder ein Sitzplan ausgearbeitet werden. Dinge wie Menüplanung, Outfit-Kauf und entsprechende Dienstleister zu engagieren, stehen trotzdem auf der To-Do-Liste.
Besonders dann, wenn man der eigenen Hochzeit durch einen besonderen Ort noch eine ganz spezielle Note verleihen möchte, ist gründliche Vorbereitung gefragt. Das war auch einem „meiner“ Brautpärchen dieses Jahr klar. Weil sie sich dafür entschieden hatten, eben nicht direkt vor der eigenen Haustür zu heiraten, haben sie die Planung vertrauensvoll in meine Hände gelegt.
Dank Babysitter für ihren zuckersüßen Nachwuchs, einer Traum-Location für ihre Trauung und anschließender Foto-Safari an einige der schönsten Orte im Allgäu hatten die zwei einen bombastischen Tag. Ganz getreu meinem Motto „Sweating for Your Wedding“ hab‘ ich nicht nur in der Vorbereitung, sondern vor allem am Tag selbst im wahrsten Sinne des Wortes geschwitzt. Und die beiden genossen. So muss das sein!
Prioritäten setzen – und umsetzen (lassen)!
„Meinem“ Pärchen – nennen wir sie mal T & S um die Privatsphäre zu wahren – war es vor allem wichtig, ihrem Tag einen feierlichen Rahmen zu geben. Das Jawort wollten sie sich nicht in einer sterilen Amtsstube geben. Auch sonst sollte der Hochzeitstag eben keiner wie alle anderen werden. Und dafür sollte es auch Bildbeweise geben. Besonders wichtig war den beiden nicht nur ein schöner Tag, sondern auch einer, an dem sie und ihre Entscheidung im Mittelpunkt stehen sollten. Dafür sollten abgeschiedene Orte romantische Zweisamkeit ermöglichen.
Kurzerhand haben die beiden sich also einen Top-Fotografen ausgesucht, eine tolle Hair&Make-Up-Lady – und meine Wenigkeit. Immerhin sollte es ja auch bildwürdige Momente an imposanten (einsamen!) Orten festzuhalten geben. Eine Rundreise durch die Natur, nicht nur mit tollen Foto-Optionen, sondern auch gelegentlichen Stärkungen und einem Candle-Light-Dinner in einer eigens exklusiv für die beiden (+ Nachwuchs) angemieteten Location war das Ergebnis der gemeinsamen Planung.
Denn natürlich gab’s von mir nicht einfach ein Friss-oder-stirb-Paket! In enger Absprache mit vielen Telefonaten und Skype-Gesprächen wurde an jedem Aspekt des Hochzeitstags so lange gefeilt, bis wirklich alles gepasst hat.
Zur Entscheidung stehen
Dass nicht alle Freunde und vor allem Familienmitglieder glücklich sein werden über Euer Durchbrennen, sollte Euch im Vorhinein klar sein. Da wird es Eltern und Großeltern geben, die einfach gern dabei gewesen wären. Klar – wer seit Jahren von der Hochzeit der eigenen Kinder geträumt hat, wird enttäuscht sein, sie „verpasst“ zu haben. Da hilft nur ein dickes Fell. Steht zu Eurer Entscheidung! Sobald Eure Lieben sehen, dass sie Euch glücklich gemacht hat, hüpfen auch sie mit an Bord.
Außerdem gibt es ja noch die Möglichkeit, die Leutchen auch im Nachhinein noch teilhaben zu lassen an Eurem Tag. Tolle Fotos, ein kurzer Hochzeitsfilm, eine Karte. Sicher nehmt Ihr Euch auch Zeit, ihnen von Eurer Hochzeit zu erzählen. Und wisst Ihr was? Das wird garantiert mehr sein, als Ihr während einer großen Hochzeitsfeier hättet. Jeder, der groß geheiratet hat, weiß: Man hetzt von einem Gast zum anderen! Dieser Stress bleibt aus, wenn Ihr den (Schwieger-)Eltern in Ruhe beim Kaffeebesuch Euer Fotoalbum zeigt.
Und wer weiß? Vielleicht gibt’s im Anschluss ja noch eine ganz legere kleine Hochzeitsparty im engsten Kreis…
Vielen Dank an mein außerordentlich sympathisches Brautpaar T & S: Es war mir eine Ehre, Teil Eures großen Tages gewesen zu sein!
Planung, Organisation und Dekoration: GypsyGal Weddings
Photo Credits: Kevin Biberbach